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Im Blickpunkt
AGENT ALPHA
von Juri Schigunow (Zeichnungen), Pascal Renard bzw. Mythic (Szenario), Nadia Schigunow (Kolorierung)

Ein packender Agententhriller, in dem es um die Niederungen der Politik, um persönliche Eitelkeiten und das gefährliche Spiel der Geheimdienste geht. Alpha ist ein Top-Agent des amerikanischen Geheimdienstes CIA. Er hat nicht nur gegen Feinde von außen zu kämpfen, sondern auch gegen Intriganten in den eigenen Reihen. Spannendes Abenteuer mit kritischen Untertönen.

Originaltitel und Verlag: "Alpha", Lombard
Die französische Schreibweise des Zeichner-Namens lautet Iouri Jigounov.

 

Juri Schigunow

Der Zeichner Juri Schigunow wurde am 22. Oktober 1967 in Moskau geboren. Über Hefte der belgischen Zeitschrift Tintin lernt er als Kind Comics kennen. 1989 begann er, professionell zu zeichnen. Die Möglichkeiten der Veröffentlichung im eigenen Land waren allerdings gering. 1993 erwog Schigunow, sich an westliche Verlage zu wenden. Mit geliehenem Geld und der albenlangen Geschichte "Kriwtsows Briefe" (dt. bei comicplus+ 2003) im Gepäck reiste er nach Brüssel und wurde spontan von den Editions du Lombard als Zeichner akzeptiert.

Auf der Basis eines Szenarios von Pascal Renard begann Schigunow 1996 den Agententhriller "Agent Alpha". Nachdem Renard noch vor Erscheinen des ersten Albums starb, wurde die Serie ab Band 3 von Mythic (d. i. Jean-Claude Smit Le Bénédicte) weitergefürt. 1997 ließen sich Schigunow und seine Frau Nadia (die Koloristin der Serie) endgültig in Belgien nieder. Heute zählt " Alpha" in Frankreich und Belgien zu den bestverkauften Comicserien in realistischem Stil. Mit dem 2009 erschienenen Album "Fucking Patriot" übernahm Juri Schigunow auch das Schreiben des Szenarios.

Mythic, der Szenarist der Serie

1: Die Übergabe
ISBN 978-3-89474-064-1

3: Blutige Abrechnung
ISBN 978-3-89474-075-7

5: Wenn Tote morden
ISBN 978-3-89474-098-6

7: Finger am Abzug
ISBN 978-3-89474-136-5

9: Scala
ISBN 978-3-89474-178-5

2: Der Bogdanow-Clan
ISBN 978-3-89474-069-0

4: Die Stasi-Liste
ISBN 978-3-89474-087-0

6: Fallensteller
ISBN 978-3-89474-116-7

8: Machtgeil
ISBN 978-3-89474-149-5

Der Fall der Berliner Mauer, in "Agent Alpha" Band 4

 
Von den im Original erschienenen Bänden stehen auf deutsch noch aus (frz. Originaltitel):

  • 10: Mensonges ("Dossier" mit fiktiven Fakten zur Serie)
  • 11: Fucking Patriot

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    Kurzinterview
    Der Autor, der aus der Kälte kam

    Ein Album zu machen, ist leicht. Ich lese das Szenario, zeichne mit Bleistift vor, tusche und koloriere. Wenn das Album gedruckt ist, blättere ich es durch und freue mich, es in den Händen zu halten. Ich weiß jetzt, dass ich die letzten Monate nicht umsonst gearbeitet habe. Aber zwei Wochen später, wenn die erste Begeisterung verschwunden ist, finde ich es schlecht, ich sehe nur noch die Fehler. Es gefällt mir nicht mehr. Aus der Distanz sehe ich meine Zeichnungen anders. Dann kommt schon das nächste Album. Es gibt andere Dinge, die mich mehr beschäftigen, als darüber nachzudenken, wo ich kreativ stehe.

    Nämlich welche?

    Richtig zu leben. Nicht zu viel Schaden anzurichten. Ich kann ziemlich unausstehlich sein. (lacht) Ich mag Musik, Filme. Dabei bin ich recht anspruchsvoll. Ich mag alles, was gut gemacht ist: Thriller, Krimis, Comedy usw.

    Ändern Sie viel an den Szenarios, die Sie kriegen?

    Mit dem Schreiben habe ich nichts zu tun. Ich kenne immer nur die Grundzüge der Story. Ich lasse mich gern überraschen. Aber ich ändere viele Details; ich stecke viel von mir in eine Seite.

    Es gibt von Ihnen keine Originale...

    Ich arbeite immer mehr mit dem Computer. Mir bedeuten Originale nichts. Das ist was für Sammler! Weil es so wenige von mir gibt, sollte ich vielleicht aufpassen, dass ich die, die ich noch habe, behalte. (lacht)

    Dabei arbeiten Sie eigentlich sehr konventionell, mit vier Streifen pro Seite.

    Daran ist der Szenarist schuld! Er will immer zuviel. Mythic schreibt sehr detaillierte Szenarios, in denen viel passiert. Ich habe ihn auch schon mal gebeten, das, was er für ein Album vorgesehen hatte, auf zwei Bände zu strecken. Aber wir mögen beide Geschichten, die nicht zu simpel sind. Wir machen das, was wir selbst gern lesen würden. Der Preis, den wir dafür zahlen, ist das Mehr an Arbeit!

    Auch die Ihrer Frau.

    Sie koloriert unsere Alben; sie hat in Moskau Kunst studiert. Sie weiß viel mehr über Kunst als ich. Über sie habe ich abstrakte Kunst kennengelernt; das sieht man am Cover der ersten Bände. Dadurch, dass die Arbeit in der Familie bleibt, sparen wir Zeit und Geld. Außerdem kocht sie sehr gut. Ohne sie wäre ich längst verhungert, oder die Restaurant-Rechnungen hätten mich ruiniert.

    Sind Sie noch Russe?

    Und auch Belgier. Ich bin noch Russe, aber ich habe meine Papiere lange nicht erneuern lassen. Ich war nie ein echter Russe, auch nicht, als ich noch da lebte. Soll heißen: Ich mag keinen Wodka. Aber meinen Akzent, den habe ich noch.

    Auszüge aus einem Interview von Frédéric Bosser für die Zeitschrift dBD (4/2006).

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