Herkunft Eckart Sackmann
geb. 2. Januar 1951 Hannover
Vater: Friedrich Sackmann
Mutter: Regina Gliege

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Der Vater Friedrich Sackmann

Friedrich Sackmann (genannt Friedel) wurde am 18. Dezember 1914 in Hannover geboren. Sein Vater, der Farbenkaufmann Heinrich Sackmann, war da bereits 36 Jahre; die Mutter 29. Nach den beiden älteren Schwestern Ellen und Edith war dies ein Nachkömmling in einer Ehe, von der ich nicht viel Gutes gehört habe. Mein Vater hat sich zeitlebens als von seiner Mutter ungeliebt empfunden. Nach der Scheidung, wohl gegen Ende des Ersten Weltkriegs, blieben die Kinder in der Obhut des Vaters, während die Mutter erneut heiratete. Soweit mir bekannt, hatte mein Vater aus dieser Ehe zwei Halbschwestern. Zu ihnen bestand Kontakt nur über meine Tante Ellen, die sich auch mit ihrer leiblichen Mutter vertrug.

 

Links: Die Großeltern vor der Geburt meines Vaters, wohl etwa 1912.
Rechts: Die Mutter mit den beiden Mädchen und dem zweijährigen Friedrich 1916.

Mein Großvater nahm sich eine neue Frau, von der ich nicht einmal den Namen kenne (Anni?). Sie ist sehr bald gestorben. Mein Vater hatte sie in guter Erinnerung. Friedrich war eben zehn Jahre alt, da bekam er bereits die "dritte Mutter".

Auf diesem Bild sieht man den Augenfehler des Jungen. Er konnte später zwar korrigiert werden, doch musste mein Vater eine Brille tragen. Dadurch konnte er sich seinen Berufswunsch (als Koch in der Marine) nicht erfüllen.

Das Konfirmationsbild. Friedrich steht etwas links von der Mitte, mit Brille und Einstecktuch. Er trägt einen konservativen dunklen Anzug, obwohl einige andere bereits in Uniform angetreten sind. Das war sicher der Einfluss meines Großvaters. Zu der Zeit tobte auf den Straß bereits der Kampf zwischen Kommunisten und der SA, in der die Jugend - und auch mein Vater - Partei ergriffen.

Um dem unruhigen Elternhaus zu entfliehen, verbrachte der Junge seine Freizeit im Wandervogel (auf dem Foto links ganz links außen). Es wurden Fahren zu einer Hütte in der Nähe von Bissendorf gemacht.

Rechts die Familie mit Irma, der dritten Frau Heinrich Sackmanns. Das Bild ist wohl Anfang der 1930er Jahre entstanden. Der Großvater sieht bereits alt aus. Er war geschäftlich betrogen worden und verlor sein Haus und seine Firma. Bald darauf, nämlich 1934, ist er gestorben. Seine dritte Frau hat ihn um über 30 Jahre überlebt.

Aus einem Lebenslauf meines Vaters: " Vom 10. bis 15. Lebensjahr besuchte ich die Oberrealschule an der Lutherkirche in Hannover. Diese Schule besuchte ich bis zur Obertertia und trat am 1. April 1930 bei der Firma Theodor Salfeld, Farben- und Lackgroßhandlung, Hannover, in die kaufmännische Lehre ein."

Wirklich bewegte ihn aber die Politik. Auf den Wandervogel war die Hitlerjugend gefolgt. Nach 1933 kam der sehnliche Berufswunsch, ins wiederbelebte Militär einzutreten. Das schwierige Elternhaus hatte ihn verführbar gegenüber den Parolen der Nazis gemacht. Die unterschiedlichen Meinungen zur politischen Zukunft des Landes haben die Familie wahrscheinlich belastet.

Am 1. Oktober 1935 wurde mein Vater einberufen. Was er suchte, war auch eine neue Familie. "Nach meiner zweijährigen Dienstzeit entschloss ich mich, als Verwaltungs-Feuerwerker bei der Wehrmacht zu bleiben."

Auf dem Foto links (von 1937) hat die Wehrmacht noch den Ruch von Männerkameradschaft. Die wenigsten werden geahnt haben, was auf sie zukam. Das geschniegelte Bild recht stammt von 1941.

Ich weiß nicht, welche der beiden Schwestern zuerst in Ostpreussen Fuß fasste. Ellen heiratete Paul Barthel, der in Königsberg eine gutgehende Drogerie betrieb. Ob die Schwester Edith je verheiratet war, ist mir nicht bekannt. Jedenfalls lebte sie auch in Königsberg (zusammen mit Hans Wendland in der Waldburgstr. 23) und hatte Anfang der 40er Jahre drei Kinder.

Mein Vater heiratete am 4. November 1939 in Altengilge (Elchniederung) die Ostpreussin Lotte Duschneit (Foto links, 1942). Die arme Frau zog sich Anfang der 40er Jahre ein Lungenleiden zu, an dem sie ein paar Jahre nach dem Krieg starb. Da war mein Vater noch in russischer Gefangenschaft, aus der er erst Ende 1949 entlassen wurde.

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